Pflanzen anders denken – Zwei Vorträge von Elisabeth Schilling

In dieser Woche hält die Choreographin und künstlerische Leiterin Elisabeth Schilling zwei Vorträge zum Thema Pflanzen anders denken, in denen sie die Beziehungen zwischen Kunst, Ökologie und Wahrnehmung untersucht.

Dienstag, 7. Oktober – Universität Luxemburg
Im Rahmen des Certificate – The Social Innovation and System Shift Course (SIS) gibt Schilling Einblicke in ihre jüngste Kreation Sensorial Symphonies und zeigt auf, wie choreografische, sinnliche und philosophische Praktiken neue Wege eröffnen können, um unsere Beziehung zur Pflanzenwelt neu zu denken.

Mittwoch, 8. Oktober – Symposium ART & BOTANIQUE: Perspectives du vivant
LUGA LAB, Parc Odendahl, Luxemburg
Organisiert von Justine Blau & Fanny Weinquin

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In ihrem Vortrag Sensorial Symphonies – Pflanzen anders denken reflektiert Schilling über die Idee, mit und durch Pflanzen zu empfinden, inspiriert von den Schriften von Michael Marder, Emanuele Coccia und Michael Pollan.

Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Frage: Was wäre, wenn wir die Welt so empfinden könnten wie Pflanzen?
Durch Tanz, Klang, Licht und Duft erforscht Schilling eine Vision von Kunst als ein Akt des Mit- und Durch-Wachsens – eine Öffnung hin zu anderen Formen des Denkens, Fühlens und Seins.

Pflanzen laden uns ein, den Begriff der Individualität zu überdenken und das Leben als etwas Poröses, Beziehungshaftes und sich ständig Verwandelndes zu begreifen. Wie Michael Marder schreibt: „Pflanzen sind Wesen radikaler Äußerlichkeit. Sie beherrschen ihre Umgebung nicht, sondern wachsen durch und mit ihr.“

Für Schilling birgt Kunst ein ähnliches Potenzial – neue Weisen des Zusammenlebens zu imaginieren: gemeinschaftlich, poetisch und achtsam; Verbindung und Andersartigkeit zu pflegen; und sich stets im Wandel zu begreifen.