Invisible Dances. Kunst in und um den Lockdown. - Elisabeth Schilling • prof. Dancer

Invisible Dances

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Weltweit

Das internationale Projekt der Invisible Dances wurde von Surf The Wave and Stiftung RLP für Kultur / 6 Punkte für die Kultur unterstützt.

Deutschland

20 Invisible Dances in ländlichen und städtischen Regionen Deutschlands wurden vom Fonds Darstellender Künste, Performing Exchanges und dem NATIONALEN PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz, unterstützt.

Großbritannien

About

Während ihrer Zeit im “Lockdown” suchte Elisabeth Schilling nach einem Weg, partizipatorische, aber sichere Kunst zu fördern, um Menschen auf der ganzen Welt, die sich in gegenseitiger Einsamkeit befanden, zu inspirieren und zu verbinden. Als solches wurde “Invisible Dances: Art after Lockdown” kreiert, um Künstler und Publikum zusammenzubringen, ohne dass sie sich notwendigerweise im traditionellen Sinne treffen.

“Invisible Dances” ist ein Tanzstück, das das Publikum einlädt, Kunst auf eine neue und kreative Weise zu erleben. Angepasst an individuel lokale und gesellschaftliche Distanzierungsvorschriften sucht es seinen Platz im öffentlichen Raum und verwandelt Straßen und Plätze in Bühnen. Die unangekündigte Aufführung findet nachts statt, wenn die Menschen schlafen, um sie am nächsten Morgen mit des Tanzes bunten Spuren zu überraschen, zu inspirieren und zu leiten. Dieses neue Stück verbindet Tanz und bildende Kunst auf eine poetische, spielerische und für viele Menschen hoffentlich inspirierende Weise. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Tanz und Kultur direkt in die Stadtzentren zurückzubringen.

Das Projekt Invisible Dances findet ab September 2020 in vielen Städten auf der ganzen Welt statt und wird in Zusammenarbeit mit lokalen Künstler*innen und Kunstorganisationen organisiert und aufgeführt. In Zeiten teilweise geschlossener Grenzen und dem Rückzug in die digitale Welt schaffen wir durch sichtbar-unsichtbare Kunst neue internationale Verbindungen.

Formen der Invisible Dances

Die Invisible Dances wurden sowohl von nationalen Förderinstitutionen als Solo- oder Gruppenstück gefördert, als auch von Theatern, Festivals oder Kunstinstitutionen. Das Management dieser Arbeit übernimmt entweder das Team Elisabeth Schillings oder, in Zusammenarbeit mit Elisabeth Schilling der Förderer selbst. Bei Interesse gibt das Invisible Dances Team gerne Auskunft zu möglicher Aufführungsformaten, Workshops oder Dokumenten zu der Arbeit.

Das Kreidespray, welches wir zur Durchführung der Performance verwenden, ist umweltfreundlich und verschwindet mit dem nächsten Regen.

In den vergangenen Monaten wurde das Projekt in den unterschiedlichsten Ländern und verschiedensten Formen des Lockdowns regelkonform durchgeführt. Das Projekt ist in Konzept und Durchführung flexibel und kann unterschiedlichsten Umständen angepasst werden.

Wann kommen die Invisible Dances in Ihre Stadt?

Kontaktieren Sie das Invisible Dances Team unter dance@elisabethschilling.com, falls Sie einen ‘Invisible Dance’ in Ihrer Nähe in Auftrag geben und somit lokal, freischaffende Künstler*innen unterstützen möchten.

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Invisible Dances – Tour Daten

Echternach, Luxembourg – 9/10 September 2020
Kaoishung – Taiwan – 8/9 September 2020
Helsinki, Finland – 11/12 September 2020
New Deli, Indien – 18/19 September 2020
Kaufungen, Deutschland – 19/20 Oktober 2020
Pöcking, Deutschland – 15 /16 Oktober 2020
Heitersheim, Deutschland – 22/23 Oktober 2020
Dangast, Deutschland – 30/31 Oktober 2020
Bischofswerda, Deutschland – 1/2 November 2020
Reinbek, Deutschland – 1/2 November 2020
Weißenhorn, Deutschland – 5/6 November 2020
Prüf, Deutschland – 10/11 November 2020
Kürten, Deutschland – 14/15 November 2020
Essen-Werden, Deutschland – 16/17 November 2020
Aizawl, Indien – 27/28 November 2020
Witzenhausen, Deutschland – 28/29 November 2020
Burgau, Deutschland – 08/09 Dezember 2020
Waren, Deutschland – 1/2 Dezember
Halstenbeek, Deutschland – 1/2 Dezember 2021
Malmö, Schweden – 6/7 Dezember 2020
Lich, Deutschland – 6/7 Dezember 2020
Cape Town, Südafrika – 12/13 Dezember 2020
Wellington, Australien – 12/13 Dezember 2020
Nova Scotia, Kanada – 19 & 30 Dezember 2020
New York, USA – 21 Dezember 2020
Santiago de Chile, Chile – 28/29 Dezember 2021
Hannover, Deutschland – 18/19 März 2021
Stuttgart, Deutschland – 25/26 März 2021
Christchurch, Bournemouth, Poole, UK – 06-10 April 2021
Cairns, Australien – 15/16 April 2021
Hildesheim, Deutschland- 26/27 June 2021
Rome, Italy – 25/26 Juni 2021
Kiel, Germany – 1/2 Juli 2021
St. Andrews, UK – 13/14 August 2021
Shetland, UK – 4/5 September 2021
Stornoway, 17/18 September 2021
Inverness, UK – 9/10 Oktober 2021
Aberdeen, UK – 13/14 Oktober 2021
Wick, UK – 23/24 Oktober 2021
Luxembourg City, Luxembourg – 09/10 October 2021
Wittlich, Deutschland – 7/8 November 2021
London, UK – 16/17 Dezemeber 2021
Rostock, Deutschland – 21/22 Dezember 2021
Lüxem, Deutschland – 20/21 Januar 2022
Sargé-Sur-Braye, Frankreich – 10/11 Januar 2022

Die begleitenden Schilder des Projektes

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Team:

Konzept / Rights: Elisabeth Schilling

Management: David Lawson

Texte: Roísín O’Brien

Übersetzung Deutsch: Moritz Gansen

Übersetzung Französisch: Sarah Rock

Design: Annick Kiefer / Studio Polenta

Produzenten-Team: Elisabeth Schilling, Lea Winkeler, David Lawson

**Teilnehmer*innen:**

Amelia Grey, Georgia Beechey, Gabriella Mersi, Marina Mersi, Fraser Ebbett, Yen-Ching Lin, Hung-Wen Chen, Joshua Sailo, Lolchhandami, Matthew Sailo, Priiya, Abhi, Sergey Cheremisinov, Nirbhay, Raghav, Raé Classen, Yaseen Manuel, Kelly Jacobs, Elina Valtonen, Fornier Ortiz, Anna Berger, Marla King, Isabella Linnéa, Matilda Bjärum, Ida Hesselmark, Aifric NÍ Chaoimh, Baptiste Hilbert, Sissy Mondloch, Ileana Orofino, Waithera (Lena) Schreyeck, Giovanni Zazzera, Geneviève Beth Grady, Stephanie Morley, Neil Balan, Sally Morgan, Jack Balan, Alwynn Brown, Linnet Finley, Ale Miller, Gabi Serani, Natacha Anjel, Francesca Merolla, Louisa Belz, Hannes Kraie, Paulina Porwollik, Louis Porwollik, Julian Brettschneider, Nadja Häussler, Ann-Leonie Niss, Jaclyn Hernandez, Frank Koenen, Sanna Lundström, Finn Alfred, Marlies Koenen-Rohlfs, Gösta Berwing, Jana Schmück, Patrick von Bardeleben, Toni Neumann, Riccarda Svarovsky, Marielle Gerke, Pauline Reichardt, Barak Ben Dov, Nils Löfke, Markus Eckardt, Achim Löfke, Djamila Polo, Lucas Lopes, Harrison Rodrigues, Rosalie Kubny, Anna Guesnet, Annika Klemmayer, Ana Berkenhoff, Vita Stasolla, Sasha di Giambattista, Michele Molinari, Leonie Stöckle, Chandana Phadkule, Stefan Rosenboom, Kathrin Knöpfle, Ruby und Volker Hammerschmidt, Herbert Holzmann, Daniela Molina, Kathi Wolf, Katie Kelly, Julia Klockow, Luca Sierra, Julia K. Gleich, Duane Gosa, Tiffany Mangulabnan, Jason Andrew, Paula Pino, Melissa Wu, Michael Wall, Helena Lange, Cara Rother, Benjamin Petersen, Nina Melcher, Giorgia Calliari, Miriam Kaya, Laure-Anne Segers, Lotta Sandborgh, Carolina Sulczinski Paludo, Bettina Paletta, Jonas Sercombe, Eva Baumann, Christine Chu, Levent Gürsoy, Luciana Mugei, Pascal Sangl, Carmen Scarano, Timm Roller, Christopher Bühler, Andy Beeson, James Cheetham, Jane Alexander, Rhiannon Whale, Chris Andrews, Nina Bergius, Alistair Beattie, Sam Rodulfo, Andrea Berchtold, Anna Crooks, Cristina Bevilacqua, Tabea Austen, Anne-Marie Warburton, Franziska Plüschke, Thara R. Hartmann, Maike Rittmeier, Julia Huhnhold, Preslav Mantchev, Dana Dietrich, Josephine Elze, Katharina Rittmeier, Merle Degenhardt, Nathaly Wuttke, Patrizia Bendel, Pauline Tolkmitt, Sophie Tenzler, Felix Berner, Sofia Bisci, Susanna Maggio, Francesca Pizzuti, Elena Misticoni, Matteo Vairo, Luca Vona, Riccardo Milani, Sara Gullì, Giorgia Felici, Simona Pitta, Carolina Merlo, Claudia Pera, Kathryn Gordon, Tony Humbleyard, Marie Louise Davidson, Catriona Hill, Sharon Took-Zozaya, Laura Johnston, Antonia Di Caroli, Maili Fraser, Sylvia Camarda, Gianfranco Celestino, Aifric Ní Chaoimh, Jill Crovisier, Sissy Mondloch, Ileana Orofino Elisabeth Schilling, Šejla Softić, Bohumil Kostohryz, Rhona Fraser, Shaun Stickland, Abby Beatrice Quick, Regina Mosch, Amber Dolin, Julia McGhee, Aifric Nì Chaomih, Ileana Orofino, Saeed Hani, Chris Marmann, Marta Valverde, Leah Valverde, Alan González Bravo, Anna Jirmanova, Miriam Kaya, Linda Kuhn, Hung-Wen Mischnick, Katharina Platz*, Anton Shults, Antonio Spatuzzi, Flurin Stocker, Daniele Varallo, Artémise Ploegaerts, Anne Bleauwart

Begleitendes Gedicht

Von Roísín O’Brien

Während Sie schliefen, während Sie woanders waren, während alles stiller war, kamen die Tänzer*innen.

Die Füchse haben sie gesehen. Und wer schlecht schlief, hat vielleicht eine gewisse Unruhe gespürt. Im orangefarbenen Licht der Straßenlaternen, vereinzelt durchbrochen vom Blaulicht der Krankenwagen, kamen sie langsam zusammen.

Über die Distanz schauten sie einander an. Es ging los. Die Gelenke neu abgestimmt, ganz sanft, reckten sich kalte Arme nach oben. Kleine Gebirgsketten entstanden aus Kies und Plastik, von flitzenden Füßen zusammengeschoben.

Während sie sich bewegten, ergossen sich bunte Linien über den Boden hinter ihnen. Diese Zeichnungen sind die Erinnerungen an einen Tanz, der ihnen nie gehörte – denn es ist Ihrer. Sie sehen nun die Spuren, können ihnen folgen und mittanzen, auf Ihrem ganz eigenen Weg.

Hätte Ihnen jemand zu Beginn des Jahres gesagt, dass alles anhalten würde, dass wir kaum mehr unsere Häuser verlassen würden, dass wir unsere Familien nicht mehr sehen könnten – hätten Sie es geglaubt?

Können Sie sich vorstellen, dass diese Tänzer*innen in einer anderen Welt hinter einem roten Vorhang hervorgekommen wären?

In dieser Welt kamen sie in der Nacht, ungesehen.

Künstlerisches Konzept

Eine ungerade Anzahl lokaler Tänzerinnen und Tänzer (je nach Größe der Straßen schlagen wir entweder 1, 3, 5 oder 7 vor) trifft sich um 3 Uhr morgens mitten in der Stadt, begleitet von der gleichen Anzahl von “Tracern”. Abhängig von der Größe der Stadt kann es mehr als eine Gruppe geben, die gleichzeitig tanzt, aber an verschiedenen Orten beginnt. Nichts davon wird öffentlich bekannt gegeben.

Die Tänzerinnen und Tänzer reihen sich in Übereinstimmung mit den Richtlinien des Pandemie-Schutzes im Abstand von zwei Metern horizontal auf. Die “Tracer” folgen in einer zweiten Reihe, zwei Meter hinter den Tänzern. Die Tänzerinnen und Tänzer beginnen zu tanzen, bewegen sich in einer sozial distanzierten Gruppe durch die Stadt, schweigend tanzend von Moment zu Moment.

Dahinter markieren die “Tracer” den Weg jedes einzelnen Tänzers mit Kreidespray von jeweils einer Farbe: Bunte Linien erscheinen, tanzen parallel, nebeneinander durch die Stadt, verschlingen, schlingen, oszillieren – hinterlassen Spuren eines “unsichtbaren Tanzes”.

Am Morgen, wenn die Menschen aufwachen, aus ihren Fenstern schauen und ihre Häuser verlassen, ist die Stadt in diese Spuren gekleidet, eine öffentliche Erinnerung an einen Tanz, den niemand gesehen hat, und eine Aufforderung an alle anderen, ebenfalls zu tanzen, die auf Schildern und in den Medien deutlich gemacht wird.

Praktische Hinweise

Das von Elisabeth Schilling entwickelte Konzept ist in hohem Maße anpassungsfähig an unterschiedliche lokale Kontexte. Elisabeth selbst wird nicht anwesend sein müssen, ein kurzes Online-Meeting mit dem lokalen Team reicht aus. Im Idealfall werden alle Tänzerinnen und Tänzer in oder in der Nähe der Stadt, in der die Aufführung stattfindet, ansässig sein. Darüber hinaus ist es wünschenswert, dass die Aufführung und ihre Ergebnisse durch Video und Fotografie dokumentiert werden.

Die gastgebende Organisation ist darüber hinaus für die Genehmigung der Stadtverwaltung zur Verwendung von (nicht-permanentem) Kreidespray im öffentlichen Raum sowie für die Sicherheit der Künstler verantwortlich. Ausführliche unterstützende Dokumente dazu werden von dem Invisible Dances Team zur Verfügung gestellt.